Kennst du das? Das Auto vor dir fährt zu langsam. Dein Kollege hat schon wieder seine Arbeit nicht gemacht. Im Supermarkt ist meine Schlange immer länger als die der anderen. Mein Kunde weiß nicht was er will.
Es gibt 1000 solcher Dinge und als gelernter Österreicher reagieren wir gerne mit dem was wir von klein auf in so einem Fall gelernt haben. Wir sudern. Wir ärgern uns. Wir ärgern uns über Gott und die Welt.
Und das ist das Problem mit dem Problem. Jedesmal wenn du dich über etwas ärgerst ist dein Problem größer geworden. Das Auto vor dir fährt sehr langsam und du hast Angst zu spät zu kommen. Und das ärgert dich. Hat sich dadurch schon mal etwas geändert? Ist derjenige vor dir schon mal schneller gefahren? Wurde die Schlange am Supermarkt kürzer? Nicht? Komisch oder? Hast du dich danach besser gefühlt? Auch nicht? Was hatte das Ärgern dann für einen Sinn?
Ich bin kein Wunderwuzzi, bei dem alles auf anhieb klappt. Aber ich habe irgendwann erkannt, dass es keinen Sinn macht mich über Dinge zu ärgern. Ich habe früher 1000 Ausreden gefunden, warum ich dieses und jenes nicht machen kann. Ich wollte ins Kino gehen und keiner hatte Zeit! Ich hätte gerne eine Ausbildung gemacht, aber bei meiner ganzen Arbeit ging das nicht. Ich wollte laufen gehen, aber gerade heute war das Wetter so schlecht. Und jedes Mal hab ich mich geärgert.
Ist es mir dann besser gegangen? Nein, im Gegenteil. Die Frustration ist immer weiter größer geworden. Es war zum Verzweifeln.
Und dann habe ich etwas gelernt: Die einzige Person, die ein Problem auch zu einem macht, bin ich.
Jedes Mal, wenn ich mich über etwas ärgere, erschaffe ich damit ein Problem. Aber ist ein Problem, wirklich ein Problem, wenn ich es nicht als solches sehe?
Wenn heute etwas nicht so läuft in meinem Leben, wie ich es gerne hätte, dann habe ich zwei Möglichkeiten damit umzugehen. Entweder ich kann die Situation ändern, dann lohnt sich die Energie nicht, die ich mit ärgern vergeude. Oder ich kann die Situation nicht ändern. In diesem Fall lohnt sich die Energie sich zu ärgern noch weniger, weil ich es ja nicht ändern kann. Da ist macht es mehr Sinn mir etwas anderes zu überlegen.
Vielleicht hast du schon mal folgendes gehört, wie du mit unerwünschten Situationen umgehen sollst: Change it, leave it or accept it.
Was bedeutet das? Du glaubst du bist in einer Situation gefangen, die dich unglücklich macht. Dein Job zB. oder deine Beziehung oder einfach die Gesamtsituation. Dann kannst du dies ändern, aus der Situation ausbrechen oder deine Einstellung dazu ändern.
Für mich persönlich ist die dritte Option die schwierigste, weil ich an der grundlegenden Situation nichts geändert habe und die Gefahr besteht, dass ich es mir nur künstlich schönrede (Wobei auch das natürlich geht, dazu ist nur etwas Übung nötig). Die anderen beiden Möglichkeiten bestimmen mein Leben. Entweder kann ich die Situation so ändern, dass ich mein gewünschtes Ziel erreiche, oder ich kann sie nicht ändern. In dem Fall lass ich es bleiben und stecke meine Energie in andere Möglichkeiten, die sich immer ergeben.
Denke immer daran. Das Problem ist nur eine Problem, wenn du es zulässt. Oder wie es Jack Sparrow aus dem Film der Fluch der Karibik so schön sagt:
„Das Problem ist nicht das Problem, das Problem ist deine Einstellung zum Problem!“
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